Schlaglicht September 2013

Blick ins Alverskirchener Dorf-Archiv
Samstag, 21.09.2013, 08:09 Uhr

100 Taler für den Brautwagen

Alverskirchen - Viel hat sich ereignet in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten in Alverskirchen. Der monatliche Blick ins Dorf-Archiv beleuchtet längst vergessene Vorfälle und weckt Erinnerungen an jüngere Ereignisse. Diesmal geht es um den Monat September.


Das Alverskirchener Dorf-Archiv ist eine kleine Schatzkammer. Dokumente, Fotos und Modelle bringen die Dorfgeschichte vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte näher, erzählen von der Entwicklung Alverskirchens. Ein Besuch der Einrichtung, die regelmäßig ihre Türen für Besucher öffnet, wird zu einem Gang durch die Geschichte. Karl Schulte und sein Team haben für die Leser der Westfälischen ins Archiv geschaut. In einer WN-Serie werden in jedem Monat die Monatsereignisse vergangener Zeiten in Erinnerung gerufen. Heute der Blick auf markante Ereignisse in dem Monat September.

1586 : Eheberedung (Ehevertrag), ein Auszug: Caspar Höfflinger, in der Absicht die Jungfrau Margarethe Bisping zu ehelichen, erhält von seinem Vater als Heiratsgut ein Haus am Markt (in Münster) mit Hof und Hinterhaus. Der Brautvater gibt seiner Tochter Margarethe für ihre Aussteuer 1 500 Reichstaler und dazu 100 Reichstaler nur für den Brautwagen . Die Brauteltern verpflichten sich, (...) während der Zeit des Beilagers ihre Tochter Margarethe mit Ausrüstung und Bekleidung zu versehen, wie es für sie und ihres Gleichen je standesgemäß üblich ist. (...) Damit aber diese Eheberedung mit ihren Klauseln befolgt wird, sind von beiderseitigen Freunden 500 Reichstaler zum „schöllstatt” bestimmt worden, die der gegen den Ehevertrag Ungehorsame dem Gehorsamen ohne Ausflucht, Gefährdung und Arglist zu geben verpflichtet ist.

1674: Zum dritten Male brennen die wenigen Häuser im Dorf, die den Flammen übereiche Nahrung bieten, sind sie doch – außer der Kirche – aus Holz und Lehm gebaut.

September 1821: Die Schwester des ehemaligen Maires von Everswinkel, Freiherr Friedrich Franz von Höfflinger, die Freifrau Adolfine (oder Wilhelmine) von Höfflinger schenkt der Kirche zu Alverskirchen ein von ihr selbst gemaltes Altarbild, Christus am Kreuz darstellend, welches auf dem Altar neben der Sakristei Aufstellung findet.

1845: Von Colon Sendenhorst werden 150 Stück Pappeln für fünf Taler (Stück ein Silbergroschen) gekauft, die an den Hauptwegen zu beiden Seiten des Dorfes gepflanzt werden.

18. September 1919: Zur Aufbringung des erforderlichen Schlachtviehs wird eine besondere Kommission gebildet, bestehend aus dem Gemeindevorsteher Richter, Heinrich Schemmann und Tischler Hölscher.

1958: Nach Einbringung der Ernte ist der Dreschkasten vermehrt im Einsatz. Für die benötigten Helfer eine schweißtreibende Arbeit, die eine kräftige Kost verdient. Fleisch darf nicht fehlen. Ist der Dreschtag ein Freitag, besteht das kirchliche Gebot, kein Fleisch zu genießen. Ein Anruf beim Pfarrer bringt Suspendierung.

1965: in der Zeit vom 27. September 23. Oktober leisteten sechs Damen der Pädagogischen Hochschule in Münster ihr Landschulpraktikum an der hiesigen Volksschule.
Fortsetzung: Oktober

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