Eng aber gemütlich ging es am vergangenen Samstagabend im Landhaus Bisping beim Winterfest des Schützenverein Alverskirchen von 1840 e.V. zu. Das amtierende Königspaar Markus und Silke Storm hatten im Vorfeld zusammen mit ihrer Throngesellschaft kräftig in der Werbetrommel gerührt und zudem noch zum Beginn des Winterfestes königliches Freibier ausgelobt. Nicht verwunderlich, dass sich der Festsaal schnell füllte. 

Gut gelaunt wurden hier Vorstand und Ehrengarde sowie der Spielmannszug Alverskirchen beim offiziellen Einmarsch von Thron und Gästen empfangen. Per Beamer liefen im Hintergrund Bilder vom Schützenfest und weckten zahlreiche Erinnerungen, die beim Klönen in geselliger Runde aufgefrischt wurden.

Für ein echtes Highlight des Abends sorgte der Kegelclub „Die Bunken“, den das Königspaar für eine unterhaltsame Überprüfung der Thronfähigkeit ihrer überraschten Throngesellschaft gewinnen konnte. Auf einer interaktiven Musikbox, dem sogenannten „Bunkolunkophon“, dessen „Tasten“ einzelne Bestandteile bekannter Liedzeilen zum Besten gaben, mussten diese von den einzelnen Thronpaaren in der richtigen Reihenfolge abgespielt werden. Klingt sehr einfach, war es aber nicht und sorgte so mit urkomischen Momenten für viele Lacher und Tränen in den Augen der Besucher. Der Spielmannszug heizte dem Publikum im Anschluss mit altbewährten Stücken, aber auch mit der Premiere des Songs „Kölsche Jung“ der Band Brings kräftig ein, Dj Rene knüpfte mit guter Musik nahtlos an. So feierten die Schützen und Gäste ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden.

Die Sonne hatte sich zur feierlichen Krönung auf dem Kirchplatz zwar hinter dichten Wolken versteckt, bei den neuen Majestäten nebst Throngefolge sah man dennoch in strahlende Gesichter. Trotz leichter Regenschauer verfolgten zahlreiche Zuschauer die Amts- und Abzeichenübergabe von dem scheidenden Kaiser Christian Herzog auf Markus Storm bei den Erwachsenen sowie von Lukas Kretschmer auf Justus Achtermann bei den Kindern.

In seiner originellen und mit viel Wortwitz gespickten Thronrede stellte der Vorsitzende des Vereins, Klaus Brüning, die Throngesellschaft vor. Dabei ging er nicht nur auf Beruf und Hobbies ein, sondern wusste auch von vielen lustigen Begebenheiten im Leben der Majestäten und ihres Hofstaates zu berichten. Die Fahnenschlaggruppe zeigte anschließend einen tollen Auftritt nebst Zugabe. Nach dem anschließenden Festumzug durch das Dorf und dem gemeinschaftlichen Kaffee im Festzelt hatten die Schützen kurz Gelegenheit, sich für die festliche Polonaise frisch zu machen. Das Schützenfest fand mit dem festlichen Ball mit der Band „The Cube“ einen krönenden Abschluss. Bei ausgelassener Stimmung feierten die Schützen ihre neuen Majestäten bis in die frühen Morgenstunden.

Spannung pur herrschte am Schützenfest-Samstag bei tollem Wetter im Schützenbusch. Der von Heinz Brockmann und Georg Wellermann gebaute Vogel lieferte den Schützen einen harten Kampf. Mit dem 401. Schuss um 18.18 Uhr holte schließlich Markus Storm die letzten Reste des hölzernen Federviehs von der Stange - er tritt damit die Nachfolge von Kaiser Christian Herzog an. Zuvor wurde der Vogel von Stefan Hegemann (Krone), Peter Kretschmer (Zepter) und Simon Winkelkötter (Apfel) seiner Insignien beraubt. Den neu ausgelobten Wettstreit um die Schwingen des Schützenadlers entschieden Christian Herzog und Peter Kretschmer für sich. Beim Kinderkönigsschießen gelang Justus Achtermann der finale Treffer. Zur Königin erkor sich Markus Storm seine Frau Silke, die Throngesellschaft bilden Marco und Silvia Leivermann, Thomas und Anja Kretschmer, Claus und Sylvia Münstermann sowie Michael und Mechthild Roer. Justus Achtermann wählte Ronja Malditz zu seiner Mitregentin und Michael Ausber und Mia Jahnke zum Kinderthronpaar.

Die zahlreichen Besucher hatten es sich auf dem Schützenplatz im Breiten Busch gerade erst gemütlich gemacht, da war die Entscheidung des Abends auch schon gefallen. So manch einer schaute nach dem aufbrandenden Jubel recht ungläubig zur Vogelstange hinauf. Bereits um 19.58 Uhr gab Julian Wiesmann mit dem 71. Schuss dem Holzschuh den Rest und trat damit die Nachfolge von Patrick Ruhe als Holzschuhkönig an. So früh und mit einer solch geringen Schusszahl ist dies in der Vereinsgeschichte noch niemandem gelungen. Der Stimmung auf dem Schützenplatz tat dies freilich keinen Abbruch. Bis in die frühen Morgenstunden genossen Aktive und Gäste die lauschige Atmosphäre im Schützenbusch. Ein gelungener Auftakt für das diesjährige Schützenfest.

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, der Schützenplatz im Breiten Busch hergerichtet, die Uniformen aus dem Schrank geholt und gestriegelt, die hölzernen Trophäen stehen bereit. Heute Abend ist es endlich wieder soweit. Pünktlich um 19.00 Uhr werden der Spielmannszug Alverskirchen und die Ehrengrade in den Schützenbusch einmarschieren, wo das Fest der Feste mit dem Prinzenschießen seinen würdigen Startschuss erhält. Die Jungschützen unter 23 Jahren sowie die Neumitglieder, die erst in den letzten fünf Jahren in den Verein eingetreten sind, haben hier die Möglichkeit, die Nachfolge von Patrick Ruhe anzutreten. Der Schützenfestsamstag startet für die Schützen früher als gewohnt, findet man sich doch bereits um 13.00 Uhr zum ökumenischen Wortgottesdienst im Gedenken an die gefallenen, vermissten und verstorbenen Vereinsmitglieder zusammen. Nach dem Gottesdienst erfolgt die Kriegerehrung am Mahnmal auf dem Kirchplatz, bevor sich der grün-weiße Schützenzug durch das Dorf mit einem Abstecher durch den Große Kamp zum Festplatz begibt. Parallel wird hier mit der letzten Amtshandlung der jeweiligen Majestäten, dem ersten Schuss auf das hölzerne Federvieh, das Ringen um die Insignien und die Königswürde sowohl bei den Erwachsenen, als auch den Kindern eröffnet. Um bei den Erwachsenen auch nach Vergabe der Insignien für einen regen Andrang am Schießstand zu Sorgen, werden in diesem Jahr zusätzlich Preise für die Schützen ausgelobt, die den Vogel seiner Flügel berauben. Ihre Schießkünste können die über 12jährigen zudem beim Scheibenschießen unter Beweis stellen. Auf den jeweils treffsichersten Schützen in den Altersklassen 13-15 Jahre und über 15 Jahren wartet jeweils ein Wanderpokal, der beste Schütze der unter 15jährigen darf sich zudem über einen zusätzlichen, attraktiven Überraschungspreis freuen. Für Kurzweil unter den jungen Gästen ist mit dem unterhaltsamen Kinderbelustigungsprogramm gesorgt. Neben Schaukel, Torwand, Glücksrad, Hüpfburg, diversen Geschicklichkeitsspielen und der Eisenbahn wartet hier auch wieder die beliebte Kistenrutsche auf die jungen Besucher. Währenddessen können sich die Erwachsenen an der von Festwirt Frank Strohbücker im Festzelt angerichteten Kaffeetafel oder im Schatten der Bäume bei einem kühlen Getränk gemütlich machen. Nach dem großen Zuspruch bei der erstmaligen Ausrichtung zum Jubiläumsschützenfest im vergangenen Jahr, wurden auch in diesem Jahr wieder alle ehemaligen Königinnen, Kaiserinnen und Prinzregenten zum gemeinsamen Königinnenkaffee geladen. Am frühen Abend naht schließlich die Stunde der Wahrheit an der Vogelstange. Wer beerbt Kaiser Christian Herzog und holt den Adler mit dem letzten Schuss von der Stange? Ab 20 Uhr laden Kaiser Christian und Kaiserin Silke Herzog nebst Throngesellschaft alle Schützen und Gäste zum Tanz in das Festzelt ein. Hier wird mit der Band "Starlights" ihre Regentschaft ausklingen. Viel Schlaf wird das neue Regentenpaar und seine Throngesellschaft in der Nacht zum Sonntag wohl nicht bekommen, werden sie doch traditionell schon um sechs Uhr morgens mit Böllerschüssen geweckt. Für die übrigen Schützen beginnt der Tag mit dem Antreten bei Hinse um 10.30 Uhr. Während des anschließenden Frühschoppens werden die Orden und Pokale an die treffsichersten Schützen verteilt und langjährige Mitglieder geehrt. Der Höhepunkt des Festes steht um 15 Uhr auf dem Programm: nach dem Antreten an der Schützenstraße wird das neue Königspaar in die Formation aufgenommen und zur Krönung auf dem Kirchplatz geleitet. Auf den Fahnenschlag zu Ehren der neuen Majestäten ist das Schützenvolk schon sehr gespannt, ie jungen Fahnenschläger haben in den vergangenen fleißig an ihrer neuen Darbietung gefeilt. Mit einem Umzug durch das Dorf zum gemeinschaftlichen Kaffeetrinken im Festzelt endet das Nachmittagsprogramm. Nach einer kurzen Pause werden die Schützen festlich gekleidet zur Polonaise um 19.30 Uhr erwartet. Beim abschließenden Königsball mit der Band "The Cube" im Festzelt ist Abendgarderobe ausdrücklich erwünscht. Während der rauschenden Ballnacht wird die neue Throngesellschaft zahlreiche Gratulanten empfangen dürfen.

Der grundlegende Vereinszweck, so ist es in der Satzung des Schützenverein Alverskirchen von 1840 e.V. verankert, ist die Förderung und der Erhalt des traditionellen Brauchtums des deutschen Schützenwesens und der Heimatpflege. Doch was bedeutet dies genau? Wie kann man in der heutigen, schnelllebigen und oft hektischen Zeit, in der die Menschen immer mobiler und vernetzter sind, heimatliches Brauchtum bewahren? Wie die Menschen dazu bewegen, sich auch Zeit für das traditionelle Schützenfest zu nehmen? In seinem Grußwort in der Festschrift zum 175. Schützenfest im vergangenen Jahr beschrieb es der erste Vorsitzende Klaus Brüning wie folgt: „Bräuche und Traditionen zu bewahren, ohne dabei auf den Fortschritt zu verzichten, zeichneten den Schützenverein Alverskirchen in den letzten 175 Jahren aus.“. Anders ausgedrückt: Traditionen über einen langen Zeitraum auch für die nachfolgenden Generationen zu bewahren, bedeutet auch, Veränderungen zuzulassen. Veränderungen bewahren die Tradition. So stellen sich die gewählten Vertreter des Vereins Jahr für Jahr nach dem Schützenfest die Frage, was sie im kommenden Jahr am Ablauf oder Programm verbessern können, um das Schützenfest für das ganze Dorf, für Jung und Alt, attraktiv zu gestalten und zu erhalten. Die Gestaltung des größten Dorffestes hat sich in der Vereinsgeschichte beständig gewandelt. Aus einem eintägigen Fest wurde ein zweitägiges. Aus den Schützenfesttagen Sonntag und Montag wurden der Samstag und der Sonntag, später wurde das Fest um den Freitagabend mit dem Prinzenschießen erweitert. Auch in diesem Jahr hat sich der Vorstand wieder viele Gedanken um den Ablauf des Festes gemacht und ist dabei den zahlreichen Wünschen der Mitglieder nach der Aufwertung des Festes am Samstagabend nachgekommen. Um mit dieser Entscheidung nicht die Bedeutung und Wichtigkeit der Ehrung und des Gedenkens der gefallenen, vermissten und verstorbenen Vereinsmitglieder herabzusetzen, werden die heilige Messe und die Kriegerehrung probeweise auf den Samstag vorverlegt. Der Startschuss für das Schützenfest fällt unverändert am Freitagabend um 19.00 Uhr mit dem Holzschuhschießen. Hier können alle Vereinsmitglieder, die noch nicht in das Ringen um die Königswürde eingreifen dürfen, ihre Treffsicherheit beweisen. Der Schützenfestsamstag beginnt in diesem Jahr bereits eine Stunde früher als gewohnt bereits um 13.00 Uhr mit einem ökumenischen Wortgottesdienst in der St. Agatha Kirche, der gemeinsam von den Pfarrern der katholischen Pfarrgemeinde St. Magnus/St. Agatha und der evangelischen Kirchengemeinde Everswinkel-Freckenhorst in Gedenken an die gefallenen, vermissten und verstorbenen Vereinsmitglieder gehalten wird. Im Anschluss an den Wortgottesdienst folgt die Kriegerehrung mit Kranzniederlegung und Gedenkrede am Mahnmal auf dem Kirchplatz. Nach dem Abmarsch durchs Dorf beginnt an der Vogelstange das Ringen um die Insignien und die Königswürde. Für die kleinen Besucher des Schützenfestes werden zahlreiche Spielmöglichkeiten sowie der Wettbewerb um die Kinderkönigswürde für viel Kurzweil sorgen. Im Festzelt spielt am Abend die Band „Starlights“ zum Tanz auf. Am Sonntag haben die Schützen in diesem Jahr eine Stunde länger Zeit, um sich nach der aufgewerteten Feier am Samstagabend auch frisch und in großer Stärke zum Antreten um 10.30 Uhr an der Schützenstraße bei Hinse einzufinden. Der Verein lädt im Anschluss zum Frühshoppen in das Festzelt ein. Der feierlichen Krönung am Nachmittag folgen am Abend die Polonaise durch das Dorf und der abschließende Festball mit der Band „The Cube“.

Die Vorfreude steigt, bald ist es endlich wieder soweit. Vom 10. bis 12. Juli 2015 erstrahlt Alverskirchen anlässlich des 176. Schützenfestes des Schützenverein Alverskirchen von 1840 e.V. wieder in grün-weiß. In den Wochen vor dem Fest steht für die Schützen nicht nur die Vorbereitung des Schützenplatzes und des Festablaufes auf dem Programm. Traditionell trifft man sich auch zu einigen Übungseinheiten hinsichtlich des Formaldienstes, bei denen das Antreten, die Meldefolge und das Marschieren aufgefrischt werden.

Am vergangenen Dienstag hatten hierzu die Nachwuchsschützen im Alter von fünf bis zwölf Jahren Gelegenheit. Hauptmann Marco Leivermann und Vorstandsmitglied Jochen Cremann erklärten den Kindergardisten hierbei den genauen Ablauf beim Schützenfest. An den Schützenfesttagen sind natürlich auch die Kinder herzlich willkommen, die am Übungsnachmittag keine Zeit hatten oder sich eventuell erst kurz vor dem Fest entschließen, bei der Kindergarde mitzumarschieren. Die Kleiderordnung ist hierbei denkbar einfach: die Hose der Kinder sollte möglichst dunkel, idealerweise schwarz und das Shirt möglichst hell, am besten weiß sein. Vorgeschrieben sind diese Farben allerdings nicht zwingend. Kleine Holzgewehre und grüne Halstücher werden vom Verein leihweise an den Schützenfesttagen gestellt. Am Mittwochabend waren dann die Ehrengardisten an der Reihe. Beim traditionellen Pferdeeinpeitschen zusammen mit dem Spielmannszug Alverskirchen, der Fahnenschlaggruppe Alverskirchen sowie den berittenen Offizieren aus Alverskirchen und Everswinkel wurde auf dem Hof Ahlmann-Heuchkötter das gemeinsame Marschieren geprobt. Für die Offiziere eine willkommene Gelegenheit, auch ihre Pferde auf die für sie nicht alltägliche Situation während des Schützenfestes vorzubereiten. Der Übungsabend endete in geselliger Runde bei Grillwurst und einem kühlen Getränk. Auch der Internetauftritt wurde in den letzten Wochen erweitert. Besucher können sich in der neuen Bildergalerie schon mal mit zahlreichen Fotos aus den vergangenen Jahren auf das kommende Schützenfest einstimmen. Im Bereich „Könige“ kann man nun zudem auch den Moment des finalen Treffers des amtierenden Kaisers Christian Herzog noch einmal in Bild und Ton betrachten.