Schlaglicht November 2013

Blick ins Alverskirchener Dorf-Archiv
Samstag, 30.11.2013, 06:30 Uhr

Attacken wegen Straßennamen

Alverskirchen -

Viel hat sich ereignet in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten in Alverskirchen. Der monatliche Blick ins Dorf-Archiv beleuchtet längst vergessene Vorfälle und weckt Erinnerungen an jüngere Ereignisse. Diesmal geht es um den Monat November
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Das Alverskirchener Dorf-Archiv ist eine kleine Schatzkammer. Dokumente, Fotos und Modelle bringen die Dorfgeschichte vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte näher, erzählen von der Entwicklung Alverskirchens. Ein Besuch der Einrichtung, die regelmäßig ihre Türen für Besucher öffnet, wird zu einem Gang durch die Geschichte. Karl Schulte und sein Team haben für die Leser der Westfälischen ins Archiv geschaut. In einer WN-Serie werden in jedem Monat die Monatsereignisse vergangener Zeiten in Erinnerung gerufen. Heute der Blick auf markante Ereignisse in dem Monat November.

1536 : Feuerstättenschätzung Alverskirchen : Wettendorf vier Bauern, zwei Kötter; Püning zwei Bauern, sechs Kötter; Dorf Pastor und drei Bürgerhäuser.

1. November 1903: Wegen Altersbeschwerden tritt Lehrer F. J. Brücker in den Ruhe-stand. Sein Nachfolger wird Lehrer Wilhelm Drees; er wird von Oberschulinspektor Pfarrer Depenbrock und dem Schulvorstand in sein Amt eingeführt.

4. November 1912: In Alverskirchen wird eine ländliche Fortbildungsschule mit 19 Schülern eröffnet.

1945: Postkarte an Familie Heinrich Niehues, Alverskirchen, Püning 5, Germany: „Meine Lieben. Heute bin ich schon ein halbes Jahr in amerikanischer Gefangenschaft und habe bis heute noch nichts von meiner Frau und Eltern gehört. Wenn Ihr wisst, wo sie sind, gebt ihnen bitte Nachricht von mir. Mir geht es gut, und ich bin gesund und munter. Wann werde ich meine Lieben wohl mal wieder sehen? Herzlich grüße ich Euch alle.“; Naples Italy.

1956: Das Jahr ist sehr fruchtbar, bringt aber im Spätsommer und Herbst hohe Niederschläge und mehrfach Überschwemmungen.

1959: Zum Nachfolger des zurückgetretenen Pfarrers Render wird vom Bischof in Münster der bisherige Vikar in Hopsten, Ferdinand Brüning ernannt.

1961: Der Theaterverein „Einigkeit” spielt das plattdeutsche Stück „De Petroleumkuenik” und verabschiedet sich damit von den Besuchern. Die Einnahmen deckten nicht mehr die Ausgaben, Fernsehen ist in die Häuser eingekehrt.

1963: Zwei Straßen im Dorf mit den gebräuchlichen plattdeutschen Namen zu belegen, findet Anklang und zustimmende Erwähnung in der überregionalen Zeitung „Die Welt”. Bei einigen Bürgern kommt es zu Entrüstung und Attacken gegen die Gemeindevertreter. Die fühlen sich schließlich so unter Druck gesetzt, dass die Schilder durch solche mit hochdeutschen Namen ausgewechselt werden.

1972: Vier Wochen vor Weihnachten findet im Zusammenwirken von Volksbildungswerk und Frau Bittner als Leiterin der örtlichen Bücherei, die erste Buchausstellung statt, die zu einer Dauereinrichtung wird.

1986: Die Kreuzung im Dorf ist ein Problembereich. Mit 450 Unterschriften, die Bürgermeister Benno Poll überreicht werden, wird ein Rückbau gefordert.

11. November 1999: Die Sparkasse Alverskirchen wird am später Nachmittag von einem etwa 30 Jahre alten Mann überfallen. Er kann unerkannt in Richtung Albersloh entkommen.

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