Schlaglicht Mai 2013

Blick ins Alverskirchener Dorf-Archiv
Mittwoch, 29.05.2013, 13:20 Uhr

Ein Schuss, als die Amerikaner kommen

Alverskirchen - Viel hat sich ereignet in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten in Alverskirchen. Der monatliche Blick ins Dorf-Archiv beleuchtet längst vergessene Vorfälle und weckt Erinnerungen an jüngere Ereignisse. Diesmal geht es um den Monat April.


Das Alverskirchener Dorf-Archiv ist eine kleine Schatzkammer. Dokumente, Fotos und Modelle bringen die Dorfgeschichte vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte näher, erzählen von der Entwicklung Alverskirchens. Ein Besuch der Einrichtung, die regelmäßig ihre Türen für Besucher öffnet, wird zu einem Gang durch die Geschichte. Karl Schulte und sein Team haben für die Leser der Westfälischen ins Archiv geschaut. In einer WN-Serie werden in jedem Monat die Monatsereignisse vergangener Zeiten in Erinnerung gerufen. Heute der Blick auf markante Ereignisse in dem Monat April.

9. April 1643: Ernst Höfflinger auf Brückhausen kauft das Gut Osterhus südlich von Brückhausen nebst Fischereirechten und den Merten-Kotten im Kirchspiel Alverskirchen.

1834: Nördlich des Dorfes, nahe der Straße nach Telgte (heute Anwesen Kröger), wird eine Windmühle gebaut, die fünf Jahre später infolge eines Blitzschlages abbrennt. Sie wird wieder aufgebaut. Eigentümer sind die Bauern Lütke und Schulze Hockenbeck.

1862: Hand- und Spanndienste sollen von nun an nicht in Natura, sondern alle vorkommenden Dienste sollen in Geld entlohnt werden.

1880: Drees berichtet, an drei Stellen der Gemeinde sperren Barrieren die Wege bzw. Straßen. Man muss dem Pächter der Barriere ein Wegegeld zahlen, erst dann hebt sich die Schranke. Der Pächter hat der Gemeinde eine Gebühr bezahlt, um das Recht auf Forderung von Wegegeld zu erwerben. Im Dorf steht eine Schranke bei Lange (Dorf 23/Unterdorf).

1887: Eine Landpost mit vier bis sechs Sitzen fährt täglich von Everswinkel über Alverskirchen, Wolbeck nach Münster und nachmittags zurück. Die Postsachen werden in Alverskirchen aufgenommen bzw. abgeliefert. Der Postbote aus Everswinkel übernimmt die Zustellung der Postsachen.

8. April 1945: Ein paar Dorfbewohner begrüßen an diesem Ostersonntag am Dorfeingang anrückende Amerikaner auf Fahrzeugen, um zu dokumentieren, hier wird kein Widerstand geleistet. Unter ihnen ist auch ein Fremdarbeiter mit einer braunen Ziviljacke. Plötzlich fällt ein Schuss und der Fremdarbeiter fällt getroffen zu Boden. Einer der Amerikaner muss ihn offenbar der Jackenfarbe wegen für einen Nazi-Funktionär gehalten haben.

1. April 1952: Nachts wird dem Krieger des Denkmals an der Mädchenschule der Kopf abgeschlagen. Der Täter bleibt unbekannt. Durch freiwillige Spenden wird der Schaden behoben.

1965: In der Volksschule Alverskirchen wird mit Einverständnis der Eltern ein Milchfrühstück eingeführt; Lieferant ist die Molkerei in Everswinkel.

1971: Die Planung für den Kindergarten liegt vor, die veranschlagten Baukosten betragen 412 000 D-Mark. Die Beihilfe vom Land beträgt 206 000, vom Kreis 57 000, vom Bischöflichen Generalvikariat 41 200 und von der Gemeinde Alverskirchen 57 000 D-Mark; der Rest muss durch Spenden zusammenkommen.

1978: In einer Bürgerversammlung wird seitens der Verwaltung ein Dorferneuerungsplan vorgestellt. Der alte Schulhof zwischen Schulleiterwohnung und Hauptstraße soll zum Dorfplatz mit Anlagen und Ruhebänken gestaltet werden. Der Schulhof zum Alten Hof und mit der angrenzenden Wiese soll zu einer Schul- und Sportfläche und mit Sitzgruppen umgestaltet werden. Auf der ganzen Fläche sollen Bäume als Schattenspender verteilt stehen.

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