Schlaglicht Dezember 2013

Blick ins Alverskirchener Dorf-Archiv
Montag, 30.12.2013, 07:31 Uhr

Garantie für Grundschule gefordert

Alverskirchen - Viel hat sich ereignet in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten in Alverskirchen. Der monatliche Blick ins Dorf-Archiv beleuchtet längst vergessene Vorfälle und weckt Erinnerungen an jüngere Ereignisse. Diesmal geht es um den Monat Dezember.


Das Alverskirchener Dorf-Archiv ist eine kleine Schatzkammer. Dokumente, Fotos und Modelle bringen die Dorfgeschichte vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte näher, erzählen von der Entwicklung Alverskirchens. Ein Besuch der Einrichtung, die regelmäßig ihre Türen für Besucher öffnet, wird zu einem Gang durch die Geschichte. Karl Schulte und sein Team haben für die Leser der Westfälischen ins Archiv geschaut. In einer WN-Serie werden in jedem Monat die Monatsereignisse vergangener Zeiten in Erinnerung gerufen. Mit dem Blick auf markante Ereignisse in dem Monat Dezember endet die Serie nun nach 36 Folgen beziehungsweise einer Laufzeit von drei Jahren.

1313: Die Pfarrei Alverskirchen wird erstmalig genannt und zwar als Tochterkirche von Everswinkel.

1750: Von 576 Einwohnern Alverskirchens sind 391 Familienangehörige, 124 Angestellte und 61 sonstige Mitbewohner.

1750: Die Geburtenziffer von Alverskirchen von 1750 ist prozentual drei Mal so groß wie 1992, als die Einwohnerzahl gegenüber 1750 das Dreifache betrug.

1914: Die Familien in Alverskirchen, deren Männer zum Kriegsdienst einberufen wurden, erhalten für November und Dezember als Unterstützung sechs Mark für jeden Erwachsenen und drei Mark für jedes Kind als Zuschuss gewährt. Die Unterstützung läuft bis Juni 1915.

15. Dezember 1922: Nach längerer Krankheit stirbt die Lehrerin Nachtigäller bei ihrem Bruder, einem Arzt in Elberfeld, nachdem sie am 8. November aus dem Dienst ausgeschieden ist. Sie hatte seit 1892 Kinder in Alverskirchen unterrichtet.

1933: In Alverskirchen installiert sich die NSV (National Sozialistische Volks-wohlfahrt), eine Einrichtung der Partei des „Dritten Reiches”. Sie beruft für das Dorf und für jede Bauernschaft so genannte Blockwarte. Die müssen öfter Sammlungen in Form von Geld oder Naturalien für das „Winterhilfswerk” (WHW) durchführen. Die kommen der Wehr-macht, dem Roten Kreuz oder der Feuerwehr, aber auch Bedürftigen, Arbeitslosen und alten Leuten vor allem in den Städten zugute. Nach einer Aufstellung von Hauptlehrer Drees, der Kassierer ist, werden bis 1945 fast 95 000 Reichsmark gesammelt.

1944: Zu den zahlreichen Münsteranern, die seit Verschärfung des Bombenkrieges in Alverskirchen evakuiert sind, gehört Frau Tognino. Als 1947 ihr Mann aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrt, eröffnet sie 1950 im Haus Dorf Nr. 2 – heute Brückhausensraße 2 – ein Lebensmittelgeschäft, in dem sich mancher Alverskirchener mit seinem Bedarf eindeckt. Als ihr Mann 1966 stirbt, gibt sie zwei Jahre später das Geschäft auf.

1946: Der Winter ist sehr kalt und bringt viel Schnee. Wegen Mangel an Kohlen und Holz ist er für viele sehr leidvoll.

1973: Bürgermeister Tertilt fordert von einem künftigen gemeinsamen Rat Everswinkel-Alverskirchen einen Beschluss, der den Bestand der Grundschule in Alverskirchen sichert durch die Bildung zweier Schulbezirke.

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