Schlaglicht März 2013

Blick ins Alverskirchener Dorf-Archiv
Freitag, 29.03.2013, 07:03 Uhr

NSDAP drängt in den Rat

Alverskirchen -

Viel hat sich ereignet in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten in Alverskirchen. Der monatliche Blick ins Dorf-Archiv beleuchtet längst vergessene Vorfälle und weckt Erinnerungen an jüngere Ereignisse. Diesmal geht es um den Monat März.

In der Landwirtschaft  Iöst nach dem 2. Weltkrieg der Traktor das Pferd als Zugkraft ab. Die Umstellung hat erhebliche finanzielle Probleme zur Folge. Foto: Dorf-Archiv

Das Alverskirchener Dorf-Archiv ist eine kleine Schatzkammer. Dokumente, Fotos und Modelle bringen die Dorfgeschichte vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte näher, erzählen von der Entwicklung Alverskirchens. Ein Besuch der Einrichtung, die regelmäßig ihre Türen für Besucher öffnet, wird zu einem Gang durch die Geschichte. Karl Schulte und sein Team haben für die Leser der Westfälischen ins Archiv geschaut. In einer WN-Serie werden in jedem Monat die Monatsereignisse vergangener Zeiten in Erinnerung gerufen. Heute der Blick auf markante Ereignisse in dem Monat März.

1847: Da die Sandgruben im kleinen Berdel, die zwischen Hölschers Anteil und der Landwehr liegen, keinen guten Sand für die Ausbesserung der Wege liefern, soll die Grube, die zwei Morgen groß ist, zu zwei Drittel mit Holz zugepflanzt werden, Ein Drittel bleibt für Sandentnahme.

1883: Das Schulgeld für die Schulkinder entfällt, ebenso das Holz-und Tintengeld.

29. März 1884: Als am 1. März 1877 der Pfarrer von St. Agatha, Johann Heinrich Lohaus starb, konnte die Pfarrstelle wegen der unter Reichkanzler Bismarck erlassenen Maigesetze nicht neu besetzt werden. Der damalige Kaplan von St. Agatha, Clemens Brocklage, musste als Pfarrverwalter die Seelsorge übernehmen. Am 29. März 1884 wird Kaplan Hermann Depenbrock als Kaplan nach St.Agatha versetzt. Erst am 21. Oktober 1886 erfolgte die Ernennung zum Pfarrer.

31. März 1900: Der zehnjährige Sohn des Colon H. Althof, als die Pferde des Wagens, auf dem der Junge sitzt, durchgehen. Der Junge fällt vom Wagen und wird überfahren. Er ist sofort tot. Am 4. April begleiten die Mitschüler den Sarg zum Grab.

3. März 1908: Nach der Prüfung durch den Oberschulinspektor (örtlicher Pfarrer) werden neun Knaben und acht Mädchen aus der Schulpflicht entlassen. Nun haben Knabenklasse (4. bis 8. Schuljahr.) 56, Mädchenklasse 62 und Kinder, Unterklasse (1. bis 3. Schuljahr) 43 Schüler.

1930: Die Ausmalung des Innenraumes der Kirche geht dem Ende zu. Künstler aus Münster, die Kunstmaler Friedrich Liel und Josef Weischer, sind am Werk, Die Malerarbeiten besorgen die Gebrüder Wiesmann aus Alverskirchen .

1934: Die Gemeindevertretung tagt in diesem Jahr nur zweimal – und zwar für die Verabschiedung des Haushaltplanes und zum Erlass einer Ortssatzung. Darin wird unter anderem die Zusammensetzung der Gemeindevertretung beschlossen. Sie soll aus sechs Gemeinderäten, dem Leiter der NSDAP , dem Ortsgruppenleiter und dem ranghöchsten Führer der SA (Sturm-Abteilung) oder SS (Schutzstaffel) bestehen.

1. März 1946: Hauptlehrer Wilhelm Drees tritt in den Ruhestand nach einer über 42-jährigen Tätigkeit in Alverskirchen.

19. März 1966: Der Organist Hubert Lindfeld, der nebenamtlich seit dem 1. April 1929 die Orgel bediente, wird vom Kirchenvorstand verabschiedet.

8. März 1977: Anton Niehof, Holling 2, vollendet seinen 80. Geburtstag. Er war jahrelang Jagdaufseher und als Fuchsjäger bekannt.

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