Schlaglicht August 2012

Blick ins Alverskirchener Dorf-Archiv: Der Monat August
Freitag, 31.08.2012, 09:08 Uhr

Freispruch im „Hexenprozess“

Alverskirchen - Viel hat sich ereignet in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten in Alverskirchen. Der monatliche Blick ins Dorf-Archiv beleuchtet längst vergessene Vorfälle und weckt Erinnerungen an jüngere Ereignisse. Diesmal geht es um den Monat August.

Die Spadaka - mitbegründet von einem Lehrer - hatte ihren ersten Kassenraum in der Lehrerwohnung. Danach wurden die Geschäfte in zwei Räumen der Gastwirtschaft Bisping abgewickelt. Da die Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten, kam es zum Bau eines Kassengebäudes an der Everswinkeler Straße, das heute als Haus Cleverberg barrierefreies Wohnen bietet. Foto: Dorf-Archiv

Das Alverskirchener Dorf-Archiv ist eine kleine Schatzkammer. Dokumente, Fotos und Modelle bringen die Dorfgeschichte vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte näher, erzählen von der Entwicklung Alverskirchens. Ein Besuch der Einrichtung, die regelmäßig ihre Türen für Besucher öffnet, wird zu einem Gang durch die Geschichte. Karl Schulte und sein Team haben für die WN-Leser ins Archiv geschaut. In einer WN-Serie werden in jedem Monat die Monatsereignisse vergangener Zeiten in Erinnerung gerufen. Heute der Blick auf Ereignisse in dem Monat August:

1428: Adelheid Cappenberg , eine 26-jährige Dienstmagd aus Alverskirchen , wird nach einer Denunziation verhaftet. Der Schuhmacher Hermann Gote war erkrankt, mit dem Adelheid zusammen getrunken hatte. Im Bierkrug hatte der Schuhmacher einen Gegenstand wie ein Hopfenkorn gefunden – damit sei er von Adelheid vergiftet worden. Es war die Zeit der Zauberei- und Hexenprozesse. Da die Zeugen nichts Negatives über die Frau berichten konnten, entschied die Ratsversammlung auf umgehende Entlassung.

1590: Den Orten des Fürstbistums werden Schatzungen – Steuern – abverlangt, die an die bischöfliche Landeskasse abgeführt werden müssen: Alverskirchen 200 Taler, Everswinkel 360 Taler.

1818: Durch Säkularisation war das Fürstbistum Münster als geistliche Institution enteignet (1803), Westfalen kam an Preußen. Die Preußen bauen eine neue Verwaltung auf: Regierungsbezirke und Kreise. Alverskirchen kommt zum Landkreis Münster und bildet mit Albersloh, Rinkerode, Angelmodde und Wolbeck eine Verwaltungseinheit: Das Amt Wolbeck. (aufgelöst 31. Dezember 1974 bei der Gebietsreform).

3. August 1908: Der Kreisarzt aus Münster untersucht die Schulkinder in Alverskirchen. Er tadelt die beiden Fenster zur Südseite des Klassenraumes und fordert deren Entfernung oder die Anbringung von Blenden. Zudem befürwortet er wegen der schon bestehenden drei Klassen bei nur zwei Klassenräumen die Errichtung einer neuen Schule. Der Gesundheitszustand der Kinder wird vom Kreisarzt mit wenigen Ausnahmen als „gut” bezeichnet.

1922: Drei Straßenlaternen werden aufgestellt, auch die Schule, die Dienstwohnung des Lehrers und das Jugendheim (alte Schule am Kirchplatz) erhalten elektrisches Licht. Den Strom liefert eine Anlage in Schürköttes Mühle.

1929: In einer Aufstellung beim DJK-Kreisverband in Münster wird der Sportverein Rot-Weiß Alverskirchen aufgeführt. 1934 werden alle DJK-Sportvereine im Reich verboten.

1952: Die Durchlässe und Gräben in der Heischleit werden gesäubert und in-standgesetzt.

25. August 1955: Ein Sturm reißt an der Telgter Straße 100 Bäume um.

1957: Die Spar- und Darlehnskasse baut ihr erstes Kassengebäude mit Wohnung für den Rendanten an der Telgter Straße zwischen Bergstraße und Grünem Weg.

1966: Im Hinblick auf die Erweiterung des Ortes ist ein Anbau nach Norden an die Kirche geplant. Architekt Ostermann hat im Einvernehmen mit dem Generalvikariat einen quadratischen Baukörper geplant. Im folgenden Jahr wird in Folge sich anbahnender Finanzeinbußen die Realisierung (vorerst) um vier bis sechs Jahre verschoben – und dann zu den Akten gelegt.

29. August 1971: Der erste Spatenstich für einen Kindergarten am Alten Hof erfolgt.

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